Toy- und Zwergpudelzucht
Toy- und Zwergpudelzucht
Pudelburg zu Hahnstätten Toy-und Zwergpudelzucht
Pudelburg zu HahnstättenToy-und Zwergpudelzucht

Iven schreibt an Emma, 20. 12.2016

 

Hallo alle zusammen,

 

ich habe euch nicht vergessen, auch wenn ich länger nicht geschrieben habe und wir uns seit ein paar Monaten nicht mehr gesehen haben. Das Leben ist nur viel zu spannend und aufregend, so dass ich viel lieber mit meinen beiden Zweibeinern durch die Gegend tobe, als meine Pfötchen auf der Tastatur kreisen zu lassen. Außerdem treffe ich zurzeit nicht immer alle Buchstaben, und Frauchen muss dann mein Kauderwelsch ins Deutsche übersetzen. Ich glaube, das liegt daran, dass ich lieber auf ihr Handy haue und gucke, was dabei raus kommt.

Besonders toll ist es, wenn du, meine liebste Emma, mir ein Foto von dir schickst. Ich knutsche dich jedes Mal von oben bis unten ab. Ob Frauchen mich dann nicht versteht? Ewig lacht sie und meint, dass ihr Bildschirm nun wieder sauber ist. Sie hat wohl keine Ahnung von der Liebe. Aber wenn wir schon dabei sind, könntest du mir vielleicht beim nächsten Mal auch deinen Duft mitschicken? Dann erschnüffel ich deine Nachricht schneller und brauche keine Anstandsdame, die das Handy in der Hand behält. So kann ich dich gleich mit in mein Körbchen nehmen und mit dir schmusen. Du bist und bleibst eben MEIN Herzblatt.

Oh, wenn ich jetzt so an dich denke, möchte ich mich am liebsten sofort schlafen legen, von dir träumen und mit dir über die grünen Wiesen tollen. Meine Augen fallen eigentlich auch schon von ganz alleine zu, da ich bereits seit ein paar Stunden auf den Pfoten bin. Aber Annette und ich haben uns nun einmal gerade erst zusammengerauft und sitzen gemeinsam am PC. Also durchhalten und wie gehabt, kräftig in die Pfoten spucken.

 

Es gibt so viel zu erzählen, dass ich wieder einmal nicht weiß, wo ich anfangen soll. Da fällt mir ein: Anfang gleich Ei.

Herrchen wird tüchtig mit mir schimpfen, wenn er später liest, was ich euch jetzt verrate.

Also, wir oder besser gesagt, ich habe da so eine für mich witzige Marotte entwickelt. Wie ihr ja wisst, bin ich ein sehr temperamentvoller junger Mann, der gerne ganz spontan und wenn so gar keiner damit rechnet, die stürmische Begrüßung mit feuchten Küssen liebt. Seit einiger Zeit nehme ich im passenden Moment noch mehr Anlauf und springe mit voll Karacho auf Herrchens Schoß. Heisa, kann der dann schön quieken! „Der Eisprung beim Mann!“, wie Frauchen es immer grinsend nennt. Und dieser Volltreffer macht auch richtig wach. Es ist doch eine super Erfindung von mir, denn sie führt zum Ziel: toben, raufen, spielen und das volle Action-Programm mit meinem allerbesten Herrchen.

Ich muss ihm an dieser Stelle mal schnell etwas Honig um den Bart schmieren. Vielleicht tadelt er mich dann nicht ganz so doll. Oder ich sage einfach, das war das Frauchen, und ich bin ganz unschuldig. Ob er mir das glauben würde?

Aber ich habe wirklich ein super Herrchen. Er verwöhnt mich mit Entenleckerlies oder auch Käsehäppchen und tröstet mich, wenn ich mir wehgetan habe. Na ja, ich bin zwar ein starker Typ, aber meine Zweibeiner meinen, ich wäre keine Mimose und auch kein Mimöschen, sondern ein ‚Super-Maximöschen‘. Das ist mir aber wurscht, denn Aua ist Aua, und das muss mein Herrchen abstreicheln, wegpusten und heile, heile Gänschen machen. Dann ist alles sofort wieder gut. Die „Hahnstätter Wildsau“ tobt dann munter weiter.

 

So auch bei dem genialen Waldspaziergang mit meinem Freund Nikky. Das war der schönste, den ich bisher gemacht habe, denn wir beide konnten den ganzen Nachmittag im Wald rennen, über Baumstämme springe, buddeln und die Nasen in Erdlöcher und kleine Baumhöhlen stecken. Zwischendurch wurden wir von Nikky’s jungem Frauchen mit Wasser und kleinen Leckerlies versorgt. Für uns gab es nur Vollgas und sonst gar nichts. Da es in der Woche ganz viel geregnet hatte, war der Boden zwischendurch auch richtig schön rutschig und schlammig, so dass Nikky’s weißes Fell schon fast so aussah wie meins. Aber die Krönung war, als wir im Highspeedmodus die große Pfütze übersehen haben. Ausgerechnet dort sind wir vom Weg abgerutscht und voll in dem Schlammloch gelandet, das ganz schön tief war. Wir mussten ordentlich paddeln, um wieder auf die Pfoten und raus zu kommen. Mann oh Mann, war das ein Schock. Wir haben ordentlich Matschwasser geschluckt und sahen aus wie die Wildscheine nach dem Suhlen. Aber wir sind ganze Kerle. Kräftig schütteln, ein paarmal husten und spucken und weiter geht’s. Unsere drei Damen waren entsetzt, wie wir aussahen. So hatten sie sich den Ausflug nicht vorgestellt. Die wollten doch anschließend noch ihren Kaffeeklatsch abhalten und gemütlich auf der Terrasse sitzen. Bis wir bei Nikky’s Zuhause ankamen, waren wir dann auch wieder trocken und hatte eine fest gewordene Schlammpackung auf der Haut. Nikky sah scharf aus. Er war jetzt ein brauner Hund und ich war … undefinierbar. Wir haben noch etwas im Garten gespielt und dann wurde mir plötzlich so übel. Ich habe mir die Seele aus dem Leib gekotzt. Immer und immer wieder. Boah, so ein Mist. Da vergeht einem ja alles. Frauchen durfte jedes Mal die Terrasse sauber machen, denn ich übergebe mich doch nicht auf dem Rasen oder in den Büschen. Da könnte ich ja versehentlich reintreten – baa. Auf der Heimfahrt habe ich dann tief und fest geschlafen. Anstatt mein Frauchen Mitleid mit mir hat, stellte sie mich zuhause sofort unter die Dusche. „Hilfe, ich werde entfärbt!“ Ich musste nach dem Trockenrubbeln erst einmal im Spiegel gucken, ob ich jetzt auch ein weißes Fell hatte. Ne, ich war nach wie vor schwarz. Wie das funktioniert, verstehe ich nicht, denn das Duschwasser war eine dunkle Brühe, die von mir ablief.

Nikky ging es dann am Abend sehr schlecht und musste auch mehrmals brechen. Dieses doofe Schlammloch, das der große Trecker in den Waldboden gemacht hatte. Echt gemein. Dafür konnte ich da schon wieder mit Herrchen Ball spielen, denn mein Energiespeicher war bereits wieder aufgefüllt. Mein Bewegungsdrang lässt sich so schnell nicht bändigen. Ich bin das neue „Duracell-Hündchen“ – ich halte länger durch als alle anderen. Meine Zweibeiner suchen gelegentlich immer noch den Ausschalter an meinem Bauch. Das kitzelt vielleicht und macht richtig dolle Spaß.

 

Spaß macht es auch, wenn ich mit Annette um den See gehen kann und ich nicht an der Leine laufen muss. Dann kann ich ungestüm sausen und überall ausgiebig schnüffeln. Letztens habe ich mich in die Büsche geschlagen und einen tollen Fund gemacht. Einen großen Fischkopf! Der hat so toll geduftet. Und was macht mein Frauchen, als ich ihn ihr zeigte? „Iiih, baa, pfui, aus“, schnappt ihn sich und schmeißt ihn ins Wasser zurück. Als wenn der noch schwimmen könnte. Ob ich ihr beim nächsten Mal meine Beute zeige, weiß ich noch nicht. Ich klaue ihr doch auch nicht ihr Essen aus dem Mund oder vom Teller.

Ich stibitze nur die leeren Toilettenpapierrollen. Mit denen kann man wunderbar spielen, besonders wenn noch eine alte Socke durchgezogen und verknotet wird. Dann kann ich sie durch die Gegend schleudern oder auch einfach nur wild zerrupfen. Noch besser ist eine Küchenpapierrolle. Daraus macht Wolfgang eine Tröte und gibt komische Geräusche von sich. Oder aber wir spielen damit Guck-guck, bis ich sie in kleinste Schnipsel zerlegen kann. Danach dürfen meine Zweibeiner das Aufräum-Spiel spielen. Dazu habe ich nämlich dann keine Lust mehr.

 

Und jetzt habe ich auch keine Lust mehr zu schreiben, denn Herrchen hat sich ein Eis geholt. Ich möchte wie immer mitnaschen und muss mich schnell an seine Seite setzen, sonst könnte ich doch glatt leer ausgehen.

 

Also mache ich es kurz: Tschüss und bis bald.

Den Rest diktiere ich Frauchen, wenn sie mich mit vollem Eisschnäuzchen überhaupt versteht.

„Ja, ich verstehe unseren Racker.“

Wir (das ‚Ich‘ habe ich eigenmächtig ersetzt) wünschen euch, liebe Christa und lieber Karl-Heinz, eine wunderbare Zeit, die nun wieder ansteht, denn mein Herrchen hat Urlaub. Dann passieren immer ganz spannende Sachen, und ich bin schon neugierig, was meine Beiden sich diesmal ausgedacht haben.

Eine fröhliche Weihnachtszeit mit vielen, tollen Überraschungen wünschen wir euch und natürlich auch meiner vierbeinigen Großfamilie (den süßen Fellnasen von der Pudelburg) mit einem dicken Kuss an meine Emma.

Habt alle zusammen ganz, ganz viel Spaß und auf ein baldiges Wiedersehen.

 

Liebe Grüße

 

Euer Iven

mit Annette und Wolfgang