Toy- und Zwergpudelzucht
Toy- und Zwergpudelzucht
Pudelburg zu Hahnstätten Toy-und Zwergpudelzucht
Pudelburg zu HahnstättenToy-und Zwergpudelzucht

Brief vom 07.10.2015

 

Guten Morgen liebe Pudelburg-Mädels und -Jungs,
moin, moin Christa und Karl-Heinz,
 
nachdem ich über eine Stunde mit Frauchen im Garten getobt und das volle Wellnessprogramm bekommen habe, möchte ich nun mein Versprechen einlösen.
Ich wollte euch doch noch berichten, wie mein ach so süßer Augenaufschlag funktioniert. Super! Besonders Herrchen‘s Herz bringe ich immer sofort zum Schmelzen. So sahne ich auch jedes Mal etwas von seinem Eis ab oder bekomme ein großes Stückchen Käse, je nachdem, was er abends manchmal nascht. Bei Frauchen ist es schon etwas schwieriger, meinen Scharm spielen zu lassen. Da muss ich mich voll ins Zeug legen. Das heißt: Köpfchen ganz leicht schief drehen, dreimal blinzeln, sich dann ganz langsam zu ihren Füßen legen, aber wirklich in gekonnter Zeitlupe, dabei den Augenkontakt bloß nicht verlieren, das Köpfchen noch weiter zur Seite kippen, wieder blinzeln, und dann kommt das Wichtigste. Streckt eure Zunge ganz, ganz langsam ein kleines bisschen heraus, so als wenn ihr euch über eure Nase lecken wolltet. Und das müsst ihr dann noch einmal wiederholen.
Dreht euch jetzt bloß nicht auf den Rücken. Dann gibt es nämlich nichts zwischen die Zähne, sondern nur Streicheleinheiten. Das ist zwar auch nicht schlecht, aber trotzdem – Ziel verfehlt.
 
Auf diese Art der Verführung bin ich auch zu meinem ersten hart gekochten Ei gekommen. Wow, wie schön das durch die Küche trullert. Aber so dumm bin ich nicht, um nur damit zu spielen. Schließlich habe ich schon oft genug gesehen, wie die Zweibeiner ihr Ei aufklopfen und essen. Also: in die Schnauze nehmen, Kopf anheben und das Ei einfach fallen lassen oder es kräftig gegen den Schrank schmeißen. Es knackst und kracht. Aber dann beginnt erst die lästige Fummelarbeit, bis endlich die blöde Schale ab ist. Frauchen sagt immer, dass ich eine Sauerei auf dem Boden veranstalte. Pö, ist mir doch egal – dann soll sie das Ding doch vorher pellen. Wenn man die ganze Arbeit alleine machen muss, um an das geliebte Innere zu kommen, muss sie anschließend eben putzen.
 
Dafür helfe ich ihr zurzeit auch bei der Beschaffung von Haselnüssen. Aber da landen wir wieder an dem Punkt, dass ich ihr nichts recht machen kann. Um die Nüsse aufzusammeln, muss ich nämlich in ihr Beet mit den Maiglöckchen. Und sie hat ja so einen Schiss, dass ich von den Blumen was fresse, weil die ja giftig sind. Ich weiß zwar nicht, was giftig bedeutet, aber ich weiß, was es heißt, wenn Frauchen giftig wird. Sie jagt mich jedes Mal raus und schimpft fürchterlich mit mir, dabei hat sie schon ein kleines Schälchen voll Nüsse bekommen. Da verstehe einer die Frauen. Sowas undankbares.
 
Was sie wohl sagen wird, wenn ich ihr die erste Maus mit ins Haus bringe? Nachdem ich alle Maulwürfe vertrieben haben, bin ich nämlich nun auf Mäusejagd. Ich finde jedes Loch (natürlich auch das in den Maiglöckchen), grabe es fachmännisch frei – das hat der Gärtner und Jäger auf dem Friedhof gesagt, dem ich mein ganzes Können vor Ort auf der Wiese unter der Hecke gezeigt habe – und lege mich auf die Lauer. Ich habe viel Geduld, nur … ich werde zwischendurch immer wieder gerufen und muss antanzen. Das nervt vielleicht. Wenn Madame dann auch noch meine Pfötchen sieht, ist der Spaß erst einmal vorbei.
 
Dabei übe ich jeden Tag mit meinem Ball ganz fleißig das Anschleichen, wobei ich anmutig mit dem Po wackle, damit ich auch von hinten sehr graziös aussehe. Dann kommt die Vorsteherhundehaltung: Kopf und Schwanz, o.k., o.k., Rute ganz gerade zu einer Linie ausstrecken und ein Pfötchen im rechten Winkel anheben. So müsst ihr erst einmal verharren. Anschließend kommt wieder die Taktik Raubkatze – ganz platt hinlegen und vorsichtig, ganz, ganz behutsam anschleichen. Man darf eure Bewegung nicht sehen. Kurz vor dem Ziel, also derzeit noch dem Ball und später vor der Maus (wenn mich die Herrschaften endlich mal in Ruhe auf der Lauer liegen lassen) aufspringen und zufassen. Sieg! Momentan ist es aber so manches Mal nur ein olles Blatt, was ich als Alternative in der Schnauze habe.
 
Ach ja, nach der Jagd oder dem Toben kann ich mich jetzt auch nicht mehr abkühlen. Frauchen hat einfach meinen Pool abgebaut. So eine Gemeinheit, sie hat mich noch nicht einmal gefragt, ob ich damit einverstanden bin. Und in den Teich darf ich auch immer noch nicht. Eben darum springe ich nun in die Dusche, warte und hoffe, dass mir einer das Wasser anstellt.
So ein Hundeleben ist schon ganz schön anstrengend, und ständig muss man sich was Neues einfallen lassen, damit meine beiden auf Trab bleiben.
 
Für heute habe ich, so glaube ich jedenfalls, schon mein morgendliches Pensum erfüllt und warte nun, was Frauchen noch mit mir unternehmen möchte. Auch sie hat immer wieder neue Überraschungen für mich parat. Aber davon erzähle ich euch dann im nächsten Brief.
Bis die Tage und bitte, bitte, kommt mich ganz bald wieder besuchen!!!


Euer Iven


Ganz liebe Grüße auch von Annette, die euch ebenfalls vermisst und von Wolfgang, der euch alle gerne mal wiedersehen möchte.


PS: Frauchen möchte manche Fotos mit einer Sprechblase versehen, aber ich bin dagegen, da man ja wohl sieht, was ich denke oder sagen möchte, nicht wahr?!