Toy- und Zwergpudelzucht
Toy- und Zwergpudelzucht
Pudelburg zu Hahnstätten Toy-und Zwergpudelzucht
Pudelburg zu HahnstättenToy-und Zwergpudelzucht

Brief vom 22.08.2017

Guten Morgääähn, ich bin heute noch so müde und habe gar keine Lust mich zu bewegen. Aber mein Frauchen ist scheinbar hellwach und saust pfeifend durch die Wohnung. Was sie wohl wieder vorhat? Mich hat sie jedenfalls jetzt dazu verdonnert, einen Brief zu schreiben, da ihr sonst bestimmt keine Lust mehr habt, mich zu besuchen. Und das geht doch wohl gar nicht. Dann könnte ich ja mit meiner liebsten Emma nicht mehr bei mir Zuhause schmusen. Nein, nein, das wäre wirklich eine Katastrophe für mich. Also sitze ich nun ganz brav bei Frauchen auf dem Schoß und überlege mal, was ich in meinem schlaftrunkenen Zustand so berichten kann.   Eigentlich bin ich doch nur so matt, weil ich gestern wieder einmal kein Ende gefunden und mit Herrchen „Sockenball“ gespielt habe. Das ist nach wie vor meine allerliebste Beschäftigung für mein Herrchen und natürlich auch für mich. Ich liefere nacheinander die olle Socke und den Igelball bei meinem auserwählten Spielkameraden ab, der dann daraus sofort und blitzschnell (sonst werde ich glatt zum Flummi) einen zugeknoteten Sockenball machen muss. Gott sei Dank kann mein Herrchen weit werfen, so dass ich wie ein geölter Blitz (das hat mir Frauchen gerade ins Ohr geflüstert) dem schwarzen Wurfgeschoss hinterherjagen und meine Beute ordentlich durchschütteln kann, bis der Ball in hohem Bogen durch die Luft fliegt. Das ist die einzige Verschnaufpause für mein Herrchen, die ich ihm lasse, denn ich bringe die beiden Teile sofort wieder zurück zur erneuten Instandsetzung. Frauchen wartet schon auf den Tag, an dem mein Schleuderball ihre Deko zerstört. Aber ich kann doch nicht auch noch die Flugbahn berechnen, wenn ich mit meinem schwarzen Knubbeldidubbel kämpfe. Manchmal haue ich mir mein Spielzeug, wie z. B. auch meinen langen, grünen Fellfrosch, so heftig um die Ohren, dass ich mir dabei selbst ganz schön weh tue. Meine beiden Zweibeiner wissen auch schon, wie sehr das zwiebelt, denn ich nehme doch keine Rücksicht auf irgendwelche Beine oder Füße, die im Weg rumstehen, wenn ich so ganz in meinem Element bin und meine Beute erlege. Wie sagen die Zwei doch immer zu mir: Ich bin ein richtiges Urviech. Stimmt, das bin ich. Ich kenne nämlich die Uhr ganz genau. Meine beiden Herrschaften können ihren Armschmuck ruhig vergessen. Ich zeige ihnen schon, wie spät es ist. So zum Beispiel hätte ich gerne pünktlich mein Essen im Töpfchen, am Nachmittag meinen großen Waldspaziergang und am Abend dann die Einhaltung meiner Bettchenzeit. Aber die lassen mich manchmal schmoren und sagen dann, dass das so nicht funktioniert. Sie wollen die Bestimmer sein. Paa, als wenn die mich damit beeindrucken könnten. Auf die Art habe ich nur die Uhr richtig gelernt und äußere minuziös meinen Wünsche. Bloß, ich komme damit nicht immer durch. So habe ich mir übrigens auch den 15-Minutentakt erarbeitet. Ich weiß eben, wie man die Zweibeiner überlistet und habe noch so manchen Trick auf Lager. Aber die verrate ich euch besser beim nächsten Besuch. Mein Frauchen liest nämlich gerade mit. Mit ihr darf ich es mir nicht verscherzen, sonst geht sie nachher nicht mit mir spazieren, denn es regnet in Strömen.   Es kommt dann so ein doofer Spruch wie: bei dem Wetter jagt man doch keinen Hund vor die Tür. Versteht ihr das? Ich bin doch nicht aus Zucker oder gar wasserscheu. Sie zickt dann doch nur ewig rum und guckt aus dem Fenster. Dabei hat sie extra einen Regenmantel – und … ich jetzt auch. Das ist vielleicht ein Sch…-Ding (Frauchen löscht mir einfach die Buchstaben). Als wir zu meinem Lieblingsgeschäft gefahren sind, hatte ich mir noch nichts dabei gedacht, außer: hurra, neue Leckerlies für mich. Doch dann holte sich mein Frauchen eine Verkäuferin und fragte nach Jäckchen für mich. Häää, was sollte das denn? Ich wurde auf einen weich gepolsterten Tisch gestellt, und dann ging es los. Statt einem Kuscheltest für die Tischauflage hieß es auf einmal: Anprobe. Ich kriegte alle möglichen, komischen Jacken und Mäntel übergezogen. Ich bin ein schlankes Kerlchen, meinten die beiden Damen. Da wird es schwierig, etwas Passendes zu finden. Meine Zunge hing schon fast auf dem Boden und Frauchen war mittlerweile auch klitschnass geschwitzt. Was sollte also der Blödsinn? Ich wollte endlich mein Leckerchen und dann nichts wie raus aus dem Laden. Doch dann kam die Verkäuferin mit einem Ding um die Ecke, das ich auch anprobieren musste. Hässlich, sage ich euch, potthässlich – eine Jacke in bordeauxrot mit Leuchtstreifen. Die sieht aus wie ein verwaschener Oma-Schlüpper, der im Dunkeln leuchtet. Na toll, und ausgerechnet das Sch…-Ding passte. Leute, ich bin jetzt ein armer, kleiner Pudel, der bei einem extremen Sauwetter, wie Frauchen das nennt, eine Regenjacke überziehen muss. Ich hasse das Teil. Fehlt nur noch ein Regenschirm auf dem Kopf und fertig ist der Pudelclown. Mit der Jacke kann ich (oder will der kleine Mann, wie Annette sagt) gar nicht geradeaus gehen. Ich laufe dann schräg und schüttel mich alle paar Meter. Aber sie fällt einfach nicht ab. Mist, Mist, Mist, Mist, Mist … Aber ich räche mich jedes Mal ganz fürchterlich und bestehe dann auf eine ganz große Runde quer durch den Wald. Mir wird ja nun nicht kalt und der Regen juckt mich eh nicht die Bohne. Wenn wir wieder zuhause sind, sieht nur mein Frauchen aus wie ein begossener Pudel und ich wie ein Erdferkel. Als Belohnung gibt es dann für mich eine warme Pfötchenwäsche in der Dusche mit anschließendem Rubbeln und Föhnen. Das übernimmt oft auch mein Herrchen, weil sich das Frauchen erst trockenlegen muss. Rache ist sooo süß, denn ein Leckerlie bekomme ich schließlich von Herrchen auch noch, weil ich ja so lieb seine Annette ausgeführt habe.   Bei den Spaziergängen habe ich nun auch endlich geschnallt, dass die Hunde mit den ganz langen Beinen und den komischen Pfoten Pferde sind. Das hat mir Frauchen zwar jedes Mal gesagt, aber alle Hunde, egal ob groß oder klein, sind toll und als Spielkameraden willkommen. Letztens konnte ich aber so einen Riesen mal ausgiebig beschnuppern und ihm in die Augen schauen. Der hatte vielleicht einen großen Kopf, gigantische Nasenlöcher und eine dicke, fette Zunge. Und er roch auch ganz merkwürdig. Irgendwie hatte ich doch recht großen Respekt vor ihm. Er wollte mir einen Zungenkuss geben, aber der hätte mir ja komplett den Kopf vollgesabbert. Bah, nein danke. Außerdem war mir die Situation nun wirklich nicht so ganz geheuer, denn er reagierte nicht auf meine vorsichtige Spielaufforderung. Stattdessen haute er mir seinen langen Schwanz an den Kopf und riss sich dann einen Büschel Gras aus. Mahlzeit. Essmanieren hatte er auch nicht und schmatzte genüsslich vor sich hin. Jetzt können mir die großen Hunde - pardon, Pferde - gestohlen bleiben. Ich habe kein Interesse mehr daran, und sie können an mir einfach so vorbei traben.   Aber kennt ihr auch …? Ne, das verrate ich euch erst im nächsten Brief, denn jetzt habe ich heiße Pfoten und muss mal eine Pause einlegen. Zudem wird der Regen gerade weniger, so dass ich ohne Jacke mit Frauchen eine flotte Runde gehen kann.   Ich wünsche euch allen einen ganz tollen Tag, sage tschüssssss… und hoffe auf ein ganz baldiges Wiedersehen!   Euer Iven Ach ja, natürlich auch ganz herzliche Grüße von meinen beiden Zweibeinern Annette und Wolfgang. Das hätte ich fast vergessen.